Die verschiedenen Nähmaschinennadeln

Die verschiedenen Nähmaschinennadeln

Nähmaschinennadeln werden in unterschiedlichen Stärken und mit unterschiedlichen Nadelspitzen hergestellt, um je nach Material und Gewebestärke ein sauberes und schönes Nahtbild zu erzielen und Materialbeschädigungen oder Fehlstiche zu verhindern. In diesem Artikel möchten wir dir die wichtigsten Nadeltypen und ihre Einsatzmöglichkeiten zeigen, damit du schnell die passende Nadel für dein Nähprojekt findest!

Nähmaschinennadeln werden in unterschiedlichen Stärken und mit unterschiedlichen Nadelspitzen hergestellt, um je nach Material und Gewebestärke ein sauberes und schönes Nahtbild zu erzielen und Materialbeschädigungen oder Fehlstiche zu verhindern. In diesem Artikel möchten wir dir die wichtigsten Nadeltypen und ihre Einsatzmöglichkeiten zeigen, damit du schnell die passende Nadel für dein Nähprojekt findest!

Nadelsysteme

Grundsätzlich gibt es zwei verschiedene Arten von Nadelsystemen: Den Rund- und den Flachkolben.

  • Flachkolben (Systemnummer: 130/705 H) sind sehr verbreitet und werden bei allen jüngeren Haushaltsnähmaschinen eingesetzt. Sie sind erkennbar an der flachen Rückseite der Nadel, die beim Einsetzen zur Rückseite der Nähmaschine zeigen muss.
  • Rundkolben (Systemnummer: 287 WH) werden bei älteren Haushalts - Nähmaschinen und in der Industrie verwendet. Die Nadel ist komplett rund.

(Welches Nadelsystem du brauchst, steht in der Gebrauchsanweisung deiner Nähmaschine)

Nadelstärke

Der Durchmesser des Nadelschafts wird als Nadelstärke bezeichnet. Diese wird als metrische Nummer (Nm = Nummer metrisch) in 1/100mm angegeben. 70 Nm bedeutet also, dass die Nadel einen Durchmesser von 0,7mm hat. (Auf der Nadelverpackung wird neben der metrischen Nummer meist auch die alte Singer-Nadelstärkenbezeichnung angegeben, die in England, Amerika und Asien noch üblich ist.)

Die Nadelstärken reichen von 60Nm bis 130Nm und sind entscheidend für die Größe der Einstichlöcher. Je feiner der Stoff, desto niedriger sollte also die Nadelstärke sein.

Nähmaschinennadeln sollten bereits nach 8 -10 Stunden Nähzeit gewechselt werden, da sie beim Nähen sehr stark beansprucht werden und daher (auch bei guter Qualität) schnell verschleißen.

Nadeltypen

Jeder Nadeltyp  - außer die Universalnadel - hat eine spezielle Abkürzung, die in der Regel hinter dem Nadelsystem steht. 130/705 H J steht z.B. für die Jeans-Nadel.

  • Universal-Nadel (130/705 H)

Die Universal Nadel ist die Standard Nadel. Sie eignet sich für gewebte, nicht dehnbare Stoffe aus Baumwolle, Leinen, Hanf, Wolle oder Kunstfasern, wie Polyester oder Nylon. Sie hat eine leicht gerundete Spitze.

  • Jersey-Nadel (130/705 H SUK)

Bei Maschenware, wie Jersey oder Strick- und Wirkwaren muss unbedingt eine Jersey-Nadel verwendet werden.

Diese Nadel hat eine abgerundete Nadelspitze und gleitet beim Nähen an den feinen Maschen vorbei, ohne sie zu beschädigen.

  • Stretch-Nadel (130/705 H-S)

Die Stretch-Nadel hat ebenfalls eine abgerundete Nadelspitze und wird bei elastischen Materialien und bei Maschenware verwendet, die Elastan enthält. Die spezielle Hohlkehle und die stärkere Abflachung der Nadel verhindern, dass die Nähmaschine beim Nähen Stiche auslässt.

  • Super Stretch-Nadel (HAx1 SP)

Die Super Stretch-Nadel hat ein breiteres Öhr und einen verstärkten Schaft und ist dadurch die Alternative zur Stretch Nadel, wenn man mit einem dickeren Faden oder dickere, festere Materialien vernähen möchte. (Die Bezeichnung HAx1 SP steht für Nadeln mit speziell geformten Flachkolben, wodurch sie näher am Greifer stehen. Sie sind genauso für Nähmaschinen geeignet, die mit dem System 130/705 arbeiten)


  • Jeans-Nadel (130/705 H-J)

Bei fester Webware, wie Jeans, Oilskin, Canvas oder Twill ist die Jeansnadel die richtige Wahl. Sie hat im Vergleich zur Universalnadel eine stärker abgerundete Spitze, die leichter durch feste, dicke Stoffe dringt, ohne das Material zu beschädigen. Der verstärkte Schaft der Nadel verringert die Gefahr von Nadelbrüchen und Fehlstichen.

  • Leder-Nadel (130/705 H LL)

Ledernadeln haben eine scharfe Spitze, die durch Leder oder lederähnliche Materialien, wie hartes Kunstleder schneidet. Sie erzeugt außerdem eine geneigte Stichlage, wodurch die Naht einen dekorativen Charakter erhält. Bei weichem Kunstleder sollte lieber die Microtex Nadel verwendet werden. Tipp: Verwende eine größere Stichlänge, um ein Nahtausreißen zu verhindern. Achte beim Verriegeln darauf, dass der Nähfaden nicht durchtrennt wird.

  • Microtex-Nadel (130/705 H-M)

Die spitze, schlanke Spitze der Microtex Nadeln ermöglicht akkurate Stiche in sehr feinen oder dicht gewebten Materialien, wie beispielsweise Mikrofasergewebe, Taft, Popeline, Seidenstoffe oder Viskose. Auch beschichtete Stoffe, wie Wachstücher oder Kunstleder können mit dieser Nadel sehr gut vernäht werden. Tipp: Mit der Microtex Nadel gelingen besonders gerade Stiche beim Absteppen. Da spitze Spitzen empfindlicher sind, muss die Nadel hier häufiger ausgetauscht werden.

  • Zwillingsnadel (130/75 H-ZWI)

Die Zwillingsnadel kann bei allen Haushalts - Nähmaschinen verwendet werden, die über eine ausreichend große Aussparung in der Stichplatte verfügen. Dies ist der Fall, wenn die Nähmaschine über einen Zick-Zack Stich verfügt. Manche Maschinen haben ein extra Programm und einen zweiten Garnhalter (Schau hier am besten in die Gebrauchsanweisung deiner Nähmaschine).

Zwillingsnadeln gibt es in verschiedenen Nadelabständen (NE 1,6 - 4,0).

Die Zwillings - Universal - Nadel eignet sich hervorragend für Zierstiche oder Biesen. Mit der Zwillings - Stretch - Nadel kann Kleidung aus Maschenware professionell und ohne Coverlockmaschine gesäumt werden. Es gibt auch noch eine Zwillings - Jeans - Nadel mit der die typische zweifache Absteppung besonders exakt und einfach genäht werden kann.

  • Stepp-Nadel (130/705 H-Q)

Die Stepp- oder auch Quiltnadel ist perfekt für Patchwork-, Stepp- und Quiltarbeiten. Die besonders schlanke, leicht gerundete Spitze dringt leicht durch die Stofflagen, ohne sie zu beschädigen und verhindert, dass die Wattierung mit herausgezogen wird.

  • Stick- (130/705 H-E), Nachstick- (130 N), und Metallic- (130 MET) Nadel

Die Stick- und Metallic - Nadel haben gemeinsam, dass sie ein größeres Nadelöhr haben, damit Effekt- oder Stickgarne besonders schonend und reibungsarm hindurch gleiten können. Diese sind nämlich nicht so reißfest, wie normales Nähgarn. Die Stick-Nadel hat eine kleine Kugelspitze, wodurch Beschädigungen des (bereits vernähten) Stickgarns und des Stickbodens verhindert werden. Die Metallic - Nadel ist speziell für den Einsatz von Metalleffektgarnen bestimmt.

Die Nachsticknadel ist durch ihr langes Nadelöhr wiederum empfehlenswert für Zier- und Abstepparbeiten mit zwei oder dickeren Fäden, wie beispielsweise auf einer Jeans.

  • Overlock-Nadeln (ELx705, ELx705 CF, ELx705 SUK CF)

Spezielle Overlocknadeln haben eine zweiten Fadenrinne, die für die Bildung der Kettenstiche bei bestimmten Overlock- und Coverlockmaschinen benötigt wird (System ELx705). Diese Nadeln sind durch ihre Chrom-Beschichtung und einem verstärkten Schaft besonders widerstandsfähig und eignen sich daher für die hohe Nähgeschwindigkeit dieser Nähmaschinen. Auch hier gibt es verschiedene Nadeltypen.

Farbsystem der Firma Schmetz:

Die Nähmaschinennadeln der Firma Schmetz haben noch eine spezielle Farbmarkierung für die unterschiedlichen Nadeltypen und Nadelstärken:

Freebie

Bei all den vielen Nähmaschinennadeln - die du wahrscheinlich ab jetzt haben wirst ;) - lade dir doch das Freebie für den Nadelmerker herunter! Diese schnell gebastelte Nähhilfe funktioniert ähnlich wie eine Parkscheibe - du kannst sowohl den Nadeltyp, als auch die entsprechende Nadelstärke einstellen, die du gerade verwendest. Mit einem Band kannst du den Nadelmerker an deine Nähmaschine befestigen und weißt auch nach einer Nähpause, welche Nadel gerade eingesetzt ist.